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2 Monate schon vorbei

Es ist vollbracht!

Nach zwei Monaten Einsatz in der Jugendherberge bin ich nun offiziell wieder “frei”!

Mein Fazit lautete: Es hat mir persönlich einen neuen Blick gebracht und mich sicher wieder etwas mehr auf den Boden gebracht. Ich kann aber nicht ganz einsehen wie es die Aufgabe des Staates sein sollte mir diese Erfahrungen zu ermöglichen und wo der effektive nutzen für Vater Staat lag als ich diese 2 Monate Dienst geleistet habe!

Den meisten Menschen habe ich folgendes erzählt:

Das Umfeld
Als erstes habe ich am eigenen Leib erfahren wie hart das Umfeld in der Hotellerie ist. Speziell wenn man daran denkt, dass dies für mich klar eine temporäre Aufgabe war. Mir war zu jedem Zeitpunkt klar, dass am 03. März 2017 das ganze ein Ende hat. Wenn ich nun fix im Gastgewerbe angestellt wäre und das Gefühl hätte ich müsste dies für immer machen hätte ich recht schnell mit Motivationsproblemen zu kämpfen.

Die Schichtarbeit
Eine weitere Erfahrung die man fast mal gemacht haben muss war das arbeiten im Schichtbetrieb. Ich hatte schon öfters Diskussionen mit meiner Freundin weil Sie zuhause relativ viel schläft und öfters recht Antriebslos ist. Nachdem ich nun 2 Monate im Schichtbetrieb gearbeitet habe und am eigenen Leib erlebt habe was die komplette Abwesenheit eines Rhythmusses bedeutet, kann ich sehr gut nachvollziehen warum meine Freundin öfters Mal schläft. Als Aussenstehender sagt man sicher öfters Mal “ja das kann ich voll nachvollziehen” wenn jemand von der Herausforderung eines Schichtbetriebs klagt und im geheimen hat man sich gedacht “Ach so schlimm kann das nicht sein!”, nach den 2 Monaten kann ich in etwa nachvollziehen wie es ist. Ich kann auch sagen man kann es erst nachvollziehen wenn man es selber erlebt hat. Diese konstante Müdigkeit und Antriebslosigkeit gepaart mit dem zusammenkratzend er letzten Energiereserven um den 7. Tag in folge einen ganzen Tag harte Arbeit zu machen sind teilweise fast unmenschlich und können mit ein zwei Tagen Pause nicht aufgeholt werden.

Die Leute
In den 2 Monaten habe ich das ganze Team dieser Jugendherberge relativ gut kennen gelernt. Man kann sagen dass der allergrösste Teil der Mitarbeiter unglaublich freundlich sind und sich effektiv für den anderen Interessieren. Speziell die Leute im Housekeepig waren unglaublich freundlich und rücksichtsvoll, ohne Sie hätte ich diese Zeit nicht überstanden. Wenn man bedenkt, dass dies alles Personen aus Ländern sind welche durch gewisse schweizer Kreise stigmatisiert und als schlecht dargestellt werden sollte das einigen etwas zu denken geben. Diese Ansammlung von Portugiesen, Türken, Somaliern usw…. war freundlich zuvorkommend und extrem fleissig!

Die Chancen
Ich habe öfters wenn ich mit jemandem zu tun hatte welcher z.B. im Housekeeping gearbeitet hat und sich über die Umstände beschwert hat gedacht “Tja, hättest du besser in der Schule mitgemacht bzw. mach doch einfach eine Weiterbildung!” den ersten Teil kann ich so stehen lassen, wer sich in der Schule mühe gibt kann einen Job in der Gastronomie umgehen. Den zweiten Teil kann ich so aber nicht stehen lassen, aus dieser “Falle” kommt man nicht durch eine Weiterbildung raus. Das Problem ist man hat zu wenig Geld um eine teure Weiterbildung zu bezahlen UND man hat nicht die Energie um nebst dem normalen Beruf noch eine Weiterbildung durchstehen zu können! Wenn man also Mal dort gelandet ist, ist es fast unmöglich nochmal raus zu kommen!

Alles in allem hat mir das ganze die Augen etwas geöffnet und mich wieder etwas auf den Boden zurückgeholt! Für mich persönlich ist das Fazit somit durchaus positiv!