Allgemein Grundkurs Paragliding

Ein neues Hobby?

Am Pfingstwochenende 2018 habe ich einen Gutschein den ich von einem Kollegen bekommen habe eingelöst und habe einen Schnupperkurs fürs Gleitschirmfliegen besucht. Nach dem ersten Tag musste ich aber sagen, dass ich noch nicht genug gesehen hatte vom Gleitschirmfliegen und dass ich für eine richtige Meinung den ganzen Basiskurs wohl machen müsste. Gesagt getan, ich habe am Pfingstwochenende den ganzen Gleitschirmbasiskurs durchgeführt.

1. Tag – Am Übungshang

Am ersten Tag haben wir uns auf der berner Allmend getroffen. Die Gruppe war dank dem Pfingstwochenende recht gross (weil man halt weniger Frei nehmen musste) wir waren ca. 9 Personen welche alle die ersten Schritte im Gleitschirmfliegen machen wollten. Anschliessend lernten wir unsere Fluglehrer kennen und begaben uns relativ schnell mit unseren geliehenen Gleitschirmen ans erlernen des Starts. Schon nach wenigen Minuten hatten die ersten bereits den Schirm in der Luft und liefen mit “wehenden Schirmen” den Hang runter. Das ganze war nicht unbedingt Spassig aber extrem anstrengend! Ich habe an dem Tag über 20’000 Schritte auf meinem Schrittzähler gesammelt und mein T-Shirt komplett durchgeschwitzt. Am ende des Tages musste ich sagen “Ja ich hatte zwischendurch 1-2 Sekunden an denen ich abhob aber so richtig Gleitschirmfliegen habe ich noch nicht erlebt!” Darum entschied ich mich den Rest des Kurses ebenfalls mit zu machen. (Eine Entscheidung die mich zusätzliche 850.- kostete)

2. Tag – erste Hüpfer

Am zweiten Tag trafen wir uns im Emmental in der nähe von Hasle um, wie wir erstaunt erfuhren, bereits unsere ersten kleinen Hopser zu machen. Der vom Fluglehrer angedachte Startplatz machte mir etwas sorgen weil einige Bäume und Büsche sich auf dem Weg befanden. Aber der Fluglehrer meinte “das ist kein Problem da fliegt ihr drüber”, 10min später flog schon der erste über die Büsche :-).

In Hasle flogen wir maximal 50m hoch und landeten anschliessend. Durch dieses vorgehen konnten wir Start und Landung direkt üben und kennenlernen ohne allzuhoch zu fliegen. Nach 3 Mal Fliegen setzten wir uns dann ins nahegelegene Restaurant und kriegten die erste Theorie beigebracht damit wir bereit wären für die ersten Höhenflüge.

3. Tag – Der erste Höhenflug

Am dritten Tag trafen wir uns am Schwarzsee und besichtigten zuerst den Landeplatz um dann auf eine Sesselbahn zu steigen und 500m höher zu unserem Startplatz zu gelangen. Ich war so unglaublich nervös, hatte auf meinem Weg an den Schwarzsee glaube ich den Geschwindigkeitsrekord gebrochen (Der Gurnigel ist meine Heim-Töffstrecke und ich habs. zwar mit dem Auto, aber trotzdem etwas übertrieben). Wir gingen also hoch und ich konnte meine Nervosität fast nicht zügeln, es starteten einige vor mir erfolgreich aber das beruhigte mich überhaupt nicht. Plötzlich war ich an der Reihe, 5 Punktecheck und dann hiess es “Räffu du wärsch guet zum ga!”

Ich hatte weiche Knie vor Angst aber konnte mich dazu bewegen den Start zu beginnen, alles lief nach plan, kaum war ich vom Boden abgehoben kehrte bei mir sofort Ruhe und Zufriedenheit ein. Mein Körper zeigte kein Anzeichen mehr von Nervosität und ich konnte relativ locker meine ersten Kurven ziehen und am Schwarzssee landen.

Leider wurden anschliessend die Wetterverhältnisse zusehends schlechter und die Fluglehrer entschieden dass wir nicht mehr fliegen sollten. Das hielt die Fluglehrer nicht davon ab, noch mit ein paar Spontankunden einen Tandemflug zu machen, was für uns bedeutete, dass wir noch ca. eine Stunde warten mussten bevor wir uns dann nach Hause bewegen konnten!

4. Tag – Höhenflug 2 und 3

Am 4. Tag gings wieder an den Schwarzsee, diesemal hatte sich mein Kollege der mich in dieses Abenteuer beförder hat auch noch dazu gesellt und ich hatte so etwas psychologischen beistand! Bei dern Starts 2 und 3  hatte ich einen Knoten in meinem Automatismus, ich bremste den Schirm viel zu stark an und löste die Bremse anschliessend komplett, so dass ich sehr schnell rennen musste um nicht vom Schirm überholt zu werden. Bei der Landung von Flug 3 hat mir leider der Fluglehrer unangekündigt keine Anweisungen gegeben und ich musste mir die Landung spontan selber einteilen, was aber auch irgendwie klappte!

Kurz nach Mittag änderte sich dann das Wetter wiederum und wir gingen nach Plaffeien ans Gurli und bereiteten uns da auf den Start vor. Der Startplatz am Gurli ist aber etwas herausfordernd psychisch da es ca. 30m flach ist und dann eine Abrisskante hat nachder es ca. 10m runter geht. Ich merkte bei mir, dass ich nicht die Kraft aufbringen würde mich hier auch noch zu überwinden. Nachdem ich mich schon 3 Tage am Stück immer wieder überwunden hatte merkte ich wie ich langsam nicht mehr die Kraft hatte. Glücklicherweise kam der Wind aus der falschen Richtung und kurz später fing es an zu Regnen -> der Tag und der Grundkurs waren somit zu ende!

Fazit

Im Fazit muss ich sagen dass ich sehr beeindruckt war vom Gleitschirmfliege! Ich musste es mir noch ein Paar mal durch den Kopf gehen lassen, war aber überzeugt dass ich gerne das Brevet machen möchte und die Welt aus einer neuen Perspektive betrachten wollte! Leider hatte ich anschliessend noch einmal recht massiven Beruflichen Stress und konnte anschliessend nicht direkt auf den Brevetkurs weitergehen! Das hat sich aber mittlerweile geändert, zwar nicht bei der ursprünglichen Flugschule aber hey, Hauptsache Brevet machen! 🙂