Habe mir ein Konzert geleistet Woodkid and Friends 15. Juli 2016 am Jazzfestival in Montreux.
Woodkid habe ich schon Mal am Zürich Openair gesehen wo er eine mitreissende und geniale Darbietung lieferte! Als ich gesehen habe, dass Woodkid eines seiner aktuell seltenen Konzerte “and Friends” am Jazzfestival Montreux angekündigt hatte, habe ich ohne gross zu überlegen Tickets bestellt. Mir war klar dies würde sehr speziell werden!
Anfahrt: Romands können organisieren?
Da wir nicht genau wussten wie lange das ganze geht und weil ich immer etwas entspannter bin wenn ich weiss dass meine Festung (mein Auto) in der Nähe ist, sind wir mit dem Auto angereist. Ich habe dabei Mal wieder Google Maps ausprobiert, es stellte sich als Glücksgriff heraus, ca. 20min vor Montreux schickte mich Google Maps von der Autobahn auf eine doch etwas abenteuerliche Nebenstrasse! Als wir zurück zur Autobahn kamen (eine Autobahnausfahrt vor Montreux) sahen wir aber warum, ein riesen Stau hatte sich gebildet und wir hatten durch unsere überlandfahrt den grössten Teil umfahren. Anschliessend kurz auf die Autobahn und in Montreux wieder raus. Man konnte gut sehen, dass das MJF (Montreux Jazz Festival) nicht zum ersten Mal stattfand. Parking und Shuttlebus waren gut organisiert und alles ging sehr schnell.
Warten auf Goddot
Nachdem wir uns durch die Kontrollen gezwängt hatten, waren wir im Auditorium Strawinsky und warteten auf Woodkid. Was uns dabei auffiel: Der Mix im Publikum hätte vielfältiger nicht sein können! Altersverteilung von 10 bis 80, ca. 50/50 verteilung bei den Geschlechtern, man hörte französisch, deutsch, italienisch, spanisch, russisch, züridüütsch, walliserdüütsch, bärndütsch…. alles mögliche halt. Mir gefiel dieser Mix sehr! Wie es sich für einen Künstler gehört, liess Woodkid uns warten, mehrfach musste ein Offizieller des MJF auf die Bühne und uns vertrösten. Trotzdem blieb die Stimmung ganz gut!
Ein magischer Abend
Nachdem Woodkid dann endlich erschien, wurde es ein Magischer Abend! Er hatte nebst seiner angestammten Band (welche sich vor allem aus zwei Perkussionisten aufbaut) ein kleines Orchester, einen Kinderchor und diverse Gäste auf der Bühne. Obwohl ich eher die elektronisch/rhythmische seite an Woodkid liebe hat mir der an “Unplugged” erinnernde Auftritt extrem gefallen. Fast alle auf der Bühne waren in weisse Leinen gekleidet und die, die Bühne umgebende Rückwand wurde stimmungsvoll beleuchtet (siehe Bilder) Woodkid selber stand da wie ein Hipster-Amish-Jesus.
Die wertschätzung welche Woodkid dabei den Gastmusikern entgegenbrachte war während dem Konzert für jeden spürbar und förderte die friedliche Stimmung im Raum zusätzlich zu der wunderbaren Musik. Gegend Ende kam dann auch meine rhythmische Seite auf seine Kosten, die grossen Hits Run Boy Run usw. wurden mit etwas mehr Bass gespielt und rissen das Publikum mit. Als dann das Publikum zum hochspringen animiert wurde, bewegten sich auch die etwas älteren Semester im Publikum auf und ab. Zwar hatte mich der sehr “bewegliche” Boden des Auditorium kurz kalt den Rücken runter erwischt, der Gedanke nun mit diesen Leuten zu tode zu stürzen da das Gebäude nachgeben würde war aber nur für wenige Augenblicke beängstigend. Ich hatte effektiv kurz den Gedanken, “Was solls, bei so einem guten Konzert zu sterben wäre gar nicht so schlimm!” – wenn ein Konzert so etwas bei jemandem auslöst… muss man glaube ich nichts weiter beschreiben!