Heute (06.08.2020) hat der erste Tag des Chillout Thermikcamps begonnen. Ursprünglich wars irgendwann im März geplant aber da kam uns dann leider Corona dazwischen. Heute Morgen also 09:15 besammlung in der Chilloutbasis. Da wir vor hatten einen Wettercheck zu machen und dann zu entscheiden wo wir fliegen hatte ich alles an Material dabei dass ich mir vorstellen konnte. So dass ich falls wir uns entschieden auf +3000m ab zu heben auch die nötigen Klamotten dabei hatte.
Zuerst war aber Theorie angesagt bzw. ganz zuerst noch eine Vorstellungsrunde. Ich war sehr überrascht wie breit gefächert das Skilllevel war. Da gab es Leute mit 2 Jahren Brevet und dem Ziel endlich sicher zu starten und es gab Teilnehmer die schon mehrfach in so einem Camp dabei gewesen sind und ihre Thermikfähigkeiten weiter vertiefen wollen. Ich sah mich in etwa im Mittelfeld. Ich hatte zwar von allen am kürzesten mein Brevet aber hatte trotzdem schon weitere Flüge als andere gewagt und fühle mich safe bei den Starts.
Nach der Vorstellungsrunde gabs einen Wettercheck für die nächsten 4 Tage. Wir haben den auch aufgeschrieben. Ich gehe davon aus, dass wir dann noch einen Rückblick machen und checken wie gut die Wetterprognose gestimmt hat. Wettervorhersage für heute: Eher stabil, eher mässige Thermik und obergrenze bei +/- 2000m – dazu etwas schwacher Nordwind. Kari entschied sich dann sein Programm für den ersten Tag wie geplant durch zu führen. 2 Flüge waren geplant, einmal vom Niederhorn (bzw. einer speziellen Stelle unter dem Oberburgfeldstand der nicht öffentlich sein soll) und einmal von der Breitlauenen.
Bevor wir aber an den Startplatz gingen machten wir noch ein Brainstorming, Wir sollten zu diversen Themen unsere Gedanken aufschreiben, was wir gut machen, was wir verbessern können und was wir für schlechte erlebnisse hatten. Ich bin normalerweise nicht so Fan von solchen pädagogischen spielen aber die Leute waren sehr ehrlich und wir sahen dass einige Probleme hatten die andere gerne haben würden. Der eine fühlt sich bei Starts nicht wohl während der andere Thermik besser zentrieren will und besser merken will wann es Zeit ist den Schlauch zu verlassen. Overall hatten wir eine gute Diskussion und es hat mir neue Perspektiven eröffnet.
Dann kam mein Highlight des Tages (nebst dem Fliegen) Materialcheck mit Baumi einem Advance Atelier Mitarbeiter. Er hat mein Gurtzeug begutachtet und ca. alles daran verändert. Ich sitze nun aufrechter, mein Beschleuniger ist endlich korrekt eingefädelt und eingestellt und ich sollte nun gewappnet sein für Thermikflüge.
Dann gings los mit dem Bus richtung Niederhorn. Oben angekommen waren alle etwas nervös weil die Starts gefilmt wurden. Aber nach und nach starteten einer nach dem anderen. Ich kam gut raus, flog Baumi etwas nach um Thermik zu finden aber fand nichts gutes. Zog weiter an den Hüenerhubel und konnte mich da einen Moment halten. Irgendwann war ich aber dann zu tief und ging raus, versuchte einige gleichmässige Kreise zu machen und landete sicher im Lehn.
50% unserer Gruppe waren nach 20min wieder am Boden. Einige wenige flogen 45min+ und kamen dann auch zur Landung damit wir noch auf die Breitlauene gehen konnten.
Wir fuhren zuerst auf den Flughafen um den Ortsunkundigen zu sagen wo wir landen werden, dann fuhr er uns an den Bahnhof der Schynigeplatten Bahn und kurz darauf waren wir schon auf dem Weg nach oben. Eine EEEEEEWIGKEIT Später waren wir dann bei der Breitlauenen Station und stiegen aus um zum Startplatz zu gehen. Wir nahen uns am Startplatz ausführlich Zeit um die Aussicht zu geniessen und starteten dann einer nach dem anderen um noch etwas Thermik zu jagen.
Es hatte nur mässige Thermik aber man konnte sich oben halten, nach einigen Minuten Flug war aber gerade keiner über dem Flugplatz und ich entschied mich die Zeit zu nutzen und mir Privatunterricht von Kari geben zu lassen. Er stand auf dem Flugplatz und hatte uns einer 3-6-3 Übung in Auftag gegebn. Das lief so:
Bei ruhiger Luft über dem Flugplatz zuerst mehrere gleichmässige Kreise fliegen die 3m/s Sinkrate produzierten, anschliessend die Sinkrate bis auf 6m/s erhöhen und bei der rate einige Kreise ziehen, dann wieder zurückregeln auf 3m/s sinken ohne aus dem Kreis zu fallen und weitere gleichmässige Kreise ziehen. Der Sinn dahinter: In normaler Thermik sollte man 3m/s Kreise ziehen bzw. eine gleiche Schräglage wie bei 3m/s suchen und diese Gleichmässig fliegen um die Thermik sauber zu zentrieren. Wenn die Thermik stärker wird sollte man die Schräglage erhöhen um weiter im Zentrum zu sein -> bis zur Schräglage die 6m/s sinken in ruhiger Luft entspricht. Mir ist eher so ein 3-6-2 gelungen ich konnte zwar verhindern aus dem Kreis zu fallen aber ich wurde massiv zu langsam und es war mehr murks als eleganz. Aber ich weiss jetzt was ich bei ruhiger Luft und etwas platz unter dem Arsch üben kann anstatt der Wingover.
Die Landung war super und ich habe den ganzen Tag sehr genossen mit Chillout.
Morgen kommt nun schon das nächste Highlight -> Wir planen vom Jungfraujoch zu starten und wenn möglich nach Meiringen zu fliegen. Ich bin sehr gespannt und freue mich extrem!