Heute haben wir uns wieder 09:15 im Shop getroffen. Zuerst wurde der gestrige Tag besprochen inkl. unserer Starts. Kari war mit meinem Start zwar zufrieden, aber ich müsste viel mehr Kontrollphase einbauen. Da hat er vollkommen recht. Beim Rest des Kurses sahen die meisten Starts sehr gut aus und es gab nur details zu korrigieren.
Dann gings schon los mit der Planung des Fluges vom Jungfraujoch. Zuerst Meteoanalyse, bis jetzt waren die Verhältnisse weiter perfekt um vom JF-Joch zu starten. Laut Wetterbericht würde dann die Thermik ca. um 15:00 so richtig Starten. So planten wir einen Start ab 15:00.
Um 11:00 gings los richtung Lauterbrunnen. 12:07 waren wir auf dem Zug richtung JF-Joch und ca. 13:45 sind wir oben Eingetroffen. Wir kriegten dann eine Stunde “frei” um uns etwas auf der Spynx rum zu treiben und trafen uns um 14:45 auf dem “Plateaux” um zum Startplatz zu gehen.
Der Startplatz ist vom Plateaux ca. 100m Entfernt und gut erreichbar. Man sieht vom Startplatz aus die Gletscherspalten die weiter unten auf einem warten, man hatte also einen definitiven Point of no return. Wir machten unsere Schirme im Flachen parat und warteten dann einer nach dem anderen mit dem Schirm in der Tulpe um zum Start zu kommen. Irgendwie war ich recht schnell und stand als zweiter am Startplatz. Als dann der ältere Herr vor mir leider nicht genug beschleunigung produzieren konnte und leider den Start abbrechen musste. Gings plötzlich schnell. Kari hatte angst dass sich die Verhältnisse noch mehr abschwächen (anstatt 15Km/h Wind hatten wir 0 bis 5 Km/h Wind) und wollte dass wir uns schnell raushauen. Er sah mich bereit und schickte mich gleich los, 1min nach dem er auf mich gezeigt hat war ich schon am starten. Unter den Anfeuerungsrufen von Kari beschleunigte ich raus und kam gut ins fliegen. Die ersten 10-15m sind extrem flach und man ist sehr gespannt obs wirklich reicht aber man merkt dann schnell dass man es wirklich geschafft hat. Da enwich sogar mir ein kleiner Jauchzer.
Ich zog dann sofort nach rechts und flog an Spynx, Mönch, Eigernordwand vorbei richtung Pfingstegg (da wir dort eine mischung aus Talwindsoaring und Thermik erwarteten) – doch leider fand ich kein bisschen Steigen und musste nach einigen Suchkreisen über der Pfingstegg im Grund landen gehen. Die Landung hab ich etwas verkackt aber ich war auch leicht über die einzige Thermik die ich in dem Flug erleben konnte überrascht – 10m vor dem Landekreis riss es mich plötzlich hoch und ich musste noch gut schauen, dass ich nicht einbombe. Auf dem Arsch bin ich trotzdem gelandet.
Zwei weitere vom Camp landeten ebenfalls im Grund 5 weitere landeten irgendwo in der Nähe des Hotel Wildhorn, einer schaffte es nicht in die luft und startete später am Eigergletscher und einer schaffte es mit viiiiel geduld über die Grosse Scheidegg und dann sogar noch nach Interlaken! Wir “versager” wurden von Mirjam (Karis Frau) eingesammelt und zur Pfingsteggbahn gestellt. Wir fuhren hoch und Kari zeigte uns wie Toplanden geht. Er rief dann den Task “Chillout Fliegen” aus – einfach raushauen, geniessen und evtl. steigen.
Natürlich stieg es endlich, wir konnten unsere neu erlernten Skills im zentrieren nutzen und konnten doch noch den Startplatz um 400m überhöhen. nach +/- 30min zogen wir dann raus zum Landeplatz (man hätte dort noch lange drehen können aber 400m über der Pfingstegg kommt man auch nirgends hin) und landeten glücklich im Grund.
Morgen haben wir 08:45 besammlung und fahren direkt los ins Fluggebiet, ich bin seeehr gespannt wo es hingeht!
Der Heutige Tag war wieder super, der Flug vom Jungfraujoch werde ich so schnell nicht vergessen und das anschliessende Thermikfliegen setzte die Pfingstegg doch noch auf meine Liste der coolen Fluggebiete. Ausserdem war Kari der Meinung dass ich Morgen unbedingt einen Epsilon testen sollte – da bin ich sehr gespannt!